Rezension: Ken Scholes: Sündenfall

2013-09-14

Kurzrezension zu 'Ken Scholes: Sündenfall'. 2/5 Sterne von dr0i , September 2013.
Das Setting ist eigentlich spannend, und die Karte in der Buchklappeninnenseite läd auch zum Träumen ein. Doch die Geschichte plätschert so dahin, die Figuren sind vorhersagbare Stereotypen, genauso wie die Entwicklung der Geschichte kaum überrascht. Die Motivation vieler Charaktere finde ich nicht überzeugend. Schön ist, dass es nicht viele Threads (also parallel laufende Handlungsstränge) gibt - es sind nur eine Handvoll, immer aus der Perspektive der Hauptakteure erzählt und immer auf der gleichen Zeitachse. Dieser wohltuenden Einfachheit wird aber nichts Komplexes entgegengesetzt - im Gegenteil: teilweise reflektieren die Personen die soeben erzählte Geschichte nochmal und nochmal, allzuoft ohne dabei eine wirklich andere Perspektive einzunehmen - und damit wird das Ganze noch langweiliger. Irgendwas an dem Buch erinnert mich an Paulo Coelho , vielleicht ist es die Naivität die nervt. Vielleicht auch nur das sich öfter wiederholende Motto des klerikalen Ordens 'Veränderung ist der Pfad, den das Leben einschlägt.' - neben anderen Allgemeinplätzen. Und nur, weil im Mittelpunkt die (eine einzige, zentralisierte) Bibliothek steht, sollte es nicht gleich vom library journal mit dem Prädikat "unentbehrlich für jede Bibliothek" ausgezeichnet werden.